Das Prostatakarzinom

Das Karzinom der Prostata ist in Deutschland der häufigste bösartige Tumor des Mannes.
Jährlich werden über 60.000 Neuerkrankungen registriert. Die genaue Ursache ist nicht geklärt.

Verschiedene Faktoren, insbesondere genetische Einflüsse und Änderungen des Hormonhaushalts scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. Das Prostatakarzinom macht sich meist erst sehr spät durch klinische Symptome bemerkbar. Entscheidend ist deshalb eine frühe Diagnostik/­Vorsorge­­untersuchung.

Multiparametrische MRT (mp-MRT) der Prostata
Durch die fortschrittliche Kernspin-Technik (MRT) können heute bösartige Veränder­ungen in der Prostata mit hoher Zu­ver­lässig­keit dargestellt werden. Dies wird durch eine Kom­bination verschiedener („multi­para­metrischer“) MRT-Unter­suchungs­sequenzen erreicht. Dabei erfolgt die Ein­teil­ung der Auf­fällig­keiten anhand eines strukturierten Schemas, der PI-RADS Klassifikation. Sie ermöglicht auf einer Skala von 1 bis 5 für jeden auffälligen Befund das Ablesen der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines relevanten Karzinoms.

Prostatakarzinom s. jeweils Pfeil
PI-RADSTumorwahrscheinlichkeit
Score 1/2 sehr unwahrscheinlich (<5%)
Score 3kontrollbedürftiger Befund (<15%)
Score 4abklärungsbedürftiger Befund (>50%)
Score 5hochgradiger Verdacht auf relevantes Karzinom (>90%)

 

Wann ist die Multiparametrische MRT der Prostata sinnvoll?
- Bei erhöhtem PSA-Wert oder auffälligem Tastbefund
- Im Rahmen der Vorsorge bei familiärer Belastung
- Bei steigendem PSA obwohl die bisherigen Untersuchungen oder Biopsie keinen Krebs
  nachweisen konnte
- Zur Kontrolle von verdächtigen Befunden
- Bei neuem Tastbefund bei bekanntem Prostatakarzinom
- Zur Überwachung bei bekanntem Prostatakarzinom (active surveillance)

Wie müssen sich Patienten vorbereiten
Einschränkungen bei der MRT bestehen bei Patienten mit Herzschrittmacher oder Innenohrimplantaten. Bitte bringen sie ihren aktuellen (<6 Monate) Kreatininwert (Nierenwert) mit. Unmittelbar vor der Untersuchung entleeren sie bitte Enddarm und Blase. Sollte bereits eine Gewebeprobe (Biopsie) durchgeführt worden sein, ist ein Abstand von 6 Wochen bis zu nächsten mp-MRT der Prostata erforderlich. Falls vorhanden bringen sie bitte mit:

- Urologischer Arztbrief
- Zuletzt bestimmter PSA
- Ergebnis vorangegangener Gewebeproben